Etwas festzustellen, was gerade „ist“, fällt uns relativ leicht. Dafür sich zügig Optionen und Schritte zu überlegen, wie wir das selbst ändern können, schon weit weniger. Also vom Feststellen zum Lösen zu kommen. Nicht im Sinne von: Mach ich dann ‚mal‘. Sondern wie eine Art selbstgebautes und schnell abrufbares Programm im eigenen Bewusstsein: Vom Feststellen zum Lösen – eigene Erkenntnisse durch die darauf aufbauenden Handlungen selbst zu Erfolgen zu machen.
Ich nenne diesen Schritt immer: Aus dem Punkt ein Komma machen. Aus dem Standbild einen Film.
Dann wird der gefürchtete Stopp, den das Gehirn als Stress erlebt, wenn wir keine Lösungsoption haben, plötzlich zum Zubringer auf die Kopf-Autobahn, die wir uns selbst dafür gebaut haben.
Die Abzweigungen sind immer verschieden, aber diese Autobahn ist für das Gehirn ein sicherer und guter Weg „ins Tun“ zu kommen. Es beginnt sich wohl zu fühlen, der Stress sinkt. Die Aufgabe geht schnell in den Lösungsweg über. Belastet nicht länger. Angenehm.
Worte sind richtungsweisend
Schauen wir uns das einmal an: Etwas feststellen. Fest-stellen. Nur, wenn wir darauf eine Bewertung stapeln, machen wir uns auch unbeweglich. Und rutschen womöglich deshalb in die „Ich kann ja nichts ändern“-Selbstentschuldung in der Dauerschleife.
Etwas lösen. Fesseln entfernen. Befreien für neue Möglichkeiten. Lösen gibt Raum, lässt durchatmen, nimmt den Stress raus, das Gehirn beginnt zu „schnurren“: ‚So mag ich es‘.
Wie können Sie dieses „Feststellen“ denn für sich nutzen? Vielleicht als einen Befund des Untergrunds, auf dem Sie stehen? Lediglich als Fakt, von dem aus Sie wieder durchstarten können. Vom Feststellen zum Lösen und Abheben zur nächsten Phase, der Lösungsfindung.
Dafür können Sie dann Ihr Radar anstellen, Ihre Augen und Ihr Bewusstsein öffnen und wahrnehmen, was vor Ihnen auftaucht. Über all das verfügen Sie ja bereits.
Sie können zugreifen, auch wenn’s erstmal ungewohnt aussieht. Überlegen. Doch nicht so überzeugend? Loslassen und weitersuchen? Oder vielleicht doch noch behalten und genauer ansehen? Was möchten Sie gern lösen?
Feststellen ist wie die Landung nach einem Sprung. Lösen ist wie der Absprung zum nächsten. Oder auch: Feststellen ist der Punkt, Lösen beginnt nach dem Komma.
Auf und Ab wie eine Welle
Ein Vorgang, den Sie sicherlich von vielem in der Natur kennen. Die Wellen des Meeres schwappen heran und rollen zurück. Seltsam beruhigend, scheinbar gleichförmig. Und doch immer unterschiedlich. Jede einzelne ist immer anders.
So wie jede Feststellung eine andere ist. Und somit auch jeweils andere Lösungsoptionen ansprechen kann. Das bedeutet auch, dass Sie durch die vielen kleinen Unterschiede bei Ihren Feststellungen ein viel größeres Blatt an Lösungsoptionen in der Hand haben, die Sie ausspielen können. Wodurch der Weg vom Feststellen zum Lösen viel leichter fällt, spannender ist, Spaß macht und deutlich mehr Erfolge bringen kann.
„Mir liegen Feststellungen aber mehr. Wenn ich Lösungen finden soll, erschrecke ich immer und krieg die Panik.“, höre ich öfter.
Vielleicht liegt das auch an unseren Erwartungen? Wir erwarten oft sogar ganz unbewusst, dass es Bereiche in unserem Leben gibt, da soll „alles so wie immer“ sein. „Fest-gestellt“ im wörtlich Sinn. Vorhersehbar, weil fest geplant, berechenbar, weil angeblich unveränderlich. Dann fühlen wir uns sicher. Wirklich?
Können wir wirklich etwas fest-machen?
Veränderungen sind so natürlich und immer vorhanden wie die Wellen im Meer. Die können wir auch nicht fest-stellen. Sie kommen und gehen, bleiben in Bewegung. Wir können lernen, damit umzugehen. Sie werden ihr Verhalten ändern, also müssen wir uns auch darauf einstellen können. Da sie nicht gleich bleiben werden, ist der Weg des Feststellens und dann nichts tun, jetzt bereits keine Option mehr.
Das gilt nicht nur für Wellen.
Haben Sie nicht gerade auf der Strecke vom Feststellen zum Lösen viel mehr Bewegungsfreiheit? Innerhalb dieser Spanne existieren mehr Chancen, mit „heranschwappenden“ neuen Ereignissen souveräner umzugehen, als viele glauben. So können Sie ihnen auf verschiedene Art gelassener begegnen. Sie haben dann ja die Auswahl.
Feststellungen sind wichtig
Natürlich ist etwas nicht negativ, weil es festgestellt wurde. Wir brauchen unsere Beobachtungen und Erkenntnisse, um von dort aus starten zu können. „Auf dem Boden von Tatsachen“ heißt es oft. Frage ist nur, wer diese „Tatsachen“ schafft. Gar wir selbst?
Fakten sind nachweisbar. Wir können deren Nachweise lesen, können uns überzeugen, auf welche Weise ein Umstand zum Fakt wurde, wie der Nachweis gelang und wie gründlich er durchgeführt wurde. Meinungen haben hier keinen Platz.
Auch andere „Festigkeiten“ sind wichtig für uns. Standfestigkeit brauchen wir, eine eigene Haltung, aufrecht und erkennbar soll sie sein. Charakterfestigkeit ist unbestritten wichtig, denn in ihr liegt auch die Verlässlichkeit. Feste Basis für Vertrauen. Hier empfinden wir Biegsamkeit oft eher als ein Warnzeichen. Dahinter kann sich auch die Neigung zum Verbiegen verstecken.
Wichtig ist das „und“! Also der möglichst geschmeidige und ungebremste Übergang vom Feststellen zum Lösen.
Lösen ist Leben
Lösungen zu suchen begleitet uns ständig in unserem Leben. Das ist etwas, was sich nicht ändern wird. Ohne eine festgestellte Größe zu sein. Weil das Leben uns ja erst vor die Fragen stellt, die wir lösen wollen oder mitunter auch müssen. Es ist die große Fähigkeit, die wir als Menschen haben, Dinge zu verändern.
Wichtig ist nur, dass wir dabei nicht ein zu enges Blickfeld auf uns selbst haben. Weder in den großen Fragen des Überlebens noch in unserem persönlichen Bereich. Jetzt gilt es, diese Fähigkeit des Gestaltens, die in dieser Weise kein anderes Lebewesen hat, für uns und den Planeten, auf dem wir leben, überlegt positiv nutzen.
Und so wichtig der Übergang zur Lösung ist, so wichtig ist es auch wiederum, vom Feststellen auszugehen und davon ausgehend zum Lösen zu kommen.
Überraschende Entwicklungen
Ich erinnere noch einmal an den Satz: „Mir liegen Feststellungen aber mehr!“. Nicht selten habe ich später gehört: „Habe ich das wirklich mal gesagt?“ Großes Erstaunen im Gesicht, über das dann häufig ein freudiges Lächeln zog: „Mensch, da habe ich ja richtig viel geschafft!“
Sie sehen, auch Feststellungen haben ihren Platz und eine sehr wichtige Rolle: Sie können Ausgangsituationen in Erinnerung rufen und somit auch das ganze Ausmaß der selbstgewählten und erfolgreich selbstgeschaffenen Veränderungen zeigen. Die dann auch wieder Feststellungen sind – für nächste Erfolge.
Die Überraschung zeigt zugleich auch, dass die Betreffenden anfangs solche Erfolge innerhalb ihrer Persönlichkeit gar nicht für möglich hielten.
Die Überraschung sich selbst tatsächlich so zu entwickeln, dass die These: „Mir liegen Feststellungen aber mehr!“ Geschichte geworden ist. Und somit ihre Funktion erfüllt hat.
Aufgabe erfüllt: Fertig festgestellt
Denn auch das können wir lernen. Feststellungen können entsorgt werden, wenn sie ihre Aufgabe als Startblock erfüllt haben. Sonst können sie aus dem Altbestand heraus unnötig verwirren.
Und ja, auch das überrascht viele. Denn auch das ist mit dem Titel „Vom Feststellen zum Lösen“ gemeint. Lösen von Altem, das seine Aufgabe erfüllt hat. Entsorgen, wie unser Körper es uns mit seinen Schlackenstoffen bei allen Vorgängen vormacht.
Jetzt das Neugewonnene nutzen und es dadurch wertschätzen, dass Sie auch dieses Neue ständig überprüfen. Es werden neue Überlegungen kommen, neue Veränderungen.
Aber Sie haben ja bereits festgestellt: Damit können Sie umgehen. Und haben auch festgestellt, wie vielseitig Sie damit umgehen können!
Warum soll das dann in Zukunft nicht auch wieder gehen? Ein bisschen anders vielleicht. Aber in Grundzügen des Vorgehens ähnlich. So dass Sie sich immer wieder ein bisschen sicherer fühlen – mit jedem Mal ein bisschen mehr.
Sie erinnern sich an den Anfang?
Aus dem Punkt ein Komma machen!
Das bedeutet, nicht nach der Feststellung die Stimme abzusenken, wie wir das bei abschließenden Sätzen tun.
Sondern so, wie Sie es bei Sätzen mit einem Komma ja auch tun, gleich wieder den Schwung aufzunehmen, die Stimme geht wieder hoch und Sie gehen mit Elan in die Lösungsfindung über.
Ihre Zuhörer bleiben gern dran, weil sie leichter folgen können, denn diese Stimmmelodie zeigt ihnen bereits, dass sich da etwas tut. Je positiver Ihre Einstellung zu dem ist, was Sie sprechen, desto mehr wird dies auch hörbar. Und erzeugt Neugier auf das, was da kommt.
Die Methode, zügig vom Feststellen zum Lösen überzugehen, verknüpft Ihre Feststellungen mit der Lösungsfindung. Ihre Umgebung nimmt Sie als jemanden wahr, der nicht stehenbleibt. Sondern gleich auch eintaucht in Überlegungen. Sie können damit sogar als Öffner auf Ihre Zuhörer wirken.
Das kann zu spannenden Resultaten führen, weil verschiedene Aspekte mit einfließen. Nicht alle passen, manche passen nur gerade nicht. So haben Sie jedoch zumindest Lösungsansätze, aus denen sich mehr machen lässt. Was oft schon sehr viel ist.
Beweglichkeit schafft Erleichterung
Sie kennen das sicher vom Gehen. Sie schlendern an Schaufenstern vorbei oder gehen an einem schönen See vorbei. Sie bleiben stehen. Ihr Bewegungsablauf wird zur Standhaltung verändert. Mindestens ein Kniegelenk rastet ein, wird also in der Streckstellung „fest gestellt“. Das andere knickt vielleicht sogar in Schonhaltung ein.
Sie wollen wieder weitergehen. Ihre Bewegungsablauf verändert sich erneut. Die Feststellung des Stand-Knies wird gelöst, der Gehvorgang beginnt von Neuem. Wieder in den Schwung zu kommen, ist anfangs etwas mühsamer.
Sobald Sie jedoch trainieren, auch im Stand Ihre muskuläre Spannung startbereit zu halten, wird Ihr Gangbild geschmeidiger. Der Übergang ist fließender. Sie müssen sich nicht so anstrengen wie beim erneuten „Kaltstart“. Auch Ihre Muskulatur kennt also den Trick mit dem Übergang vom Feststellen zum Lösen.
Je weniger Sie erst zum Halt durch die in sich abgeschlossene Feststellung kommen, desto leichter fällt Ihnen selbst der Übergang in die Dynamik der Suchfunktion.
Die heitere Seite
Was mir immer wieder besondere Freude und oft auch einfach Spaß macht, ist zu beobachten, was dann in der nächsten Phase einsetzt.
Nämlich dann, wenn Ihre Sicherheit, von eigenen oder auch den Feststellungen anderer leicht auf die Lösungsfindung übergehen zu können, jetzt den „inneren Spürhund“ aktiviert.
Ich beobachte dann jenes lächelnde Überlegen und dieses ehrgeizige, aber nie verbissene Grübeln: „Das wär doch gelacht, das krieg ich raus!“
Oft wirkt es auf mich wirklich wie jene Hunde, die aufgeregt wedelnd voller Lebensfreude, die Nase fasziniert immer dicht am Boden, einer spannenden Spur folgen.
Die überlegen auch nicht, ob sie das Tier finden, dass so schick duftet. Die suchen einfach gespannt. Schon die Suche macht ihnen Spaß.
Ihnen vielleicht auch? – Der Versuch lohnt sich!
Einfacher als gedacht
Natürlich ist es nicht einfach, diese Verknüpfung zu lernen und immer wieder zu üben. Was jedoch einfach ist, macht häufig auch nicht wirklich stolz. Wenig Gewinn bei einer Veränderung löst intern kein „weiter so“ aus.
Ich habe oft nach solchen Trainings gehört: „Das ist ja einfacher als gedacht!“. Und darin liegt ein wichtiger Hinweis. Viele haben von sich das Bild, dass „sie selbst das nicht so hinkriegen“.
Legen Sie einmal jede Selbsteinschätzung zur Seite, denn auch sie können feststellend wirken.
Solange Sie nicht selbst „ausprobiert“ haben, auf welche Weise Sie persönlich vom Feststellen zum Lösen übergehen können, solange können Sie auch nichts einschätzen. Das ist fairer Ihnen gegenüber.
Wenn Sie diese spannende Erfahrung selbst machen möchten und sich dabei noch ein wenig unsicher fühlen, biete ich Ihnen gern an, Sie dabei zu unterstützen. Melden Sie sich gern bei mir, dann überlegen wir gemeinsam, wie ich Sie unterstützen kann.