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Wie soll das denn gehen? Die eigene Unsicherheit als Unterstützung nutzen? Anfangs klingt es vielleicht paradox, und erweist sich doch so oft als guter Weg, um entspannter zu leben und die Hinweise dieses wahrscheinlich ältesten Gefühls annehmen zu können.

Viele Vorgänge im Körper laufen über kontrollierte Regelkreise ab. Zentrale Einflüsse und Erwartungen werden über Ihre Sinneseindrücke bestätigt oder abgewandelt, nachjustiert oder korrigiert. Je mehr Sie den Kreislauf verstehen, desto stressfreier erleben Sie Ihre Unsicherheit.

Schließlich sind Ihre inneren Systeme ja zu Ihrem Überleben angelegt, also auf „Ihrer Seite“. Weit öfter ist es die Frage, was können wir von unseren „inneren Hinweisen“ annehmen und an uns heranlassen?

Ist Unsicherheit wirklich so negativ?

Wohl kaum. Wäre sie in unseren Systemen seit Urzeiten eingebaut, wenn sie so vernichtend für unsere Arterhaltung wäre? Wohl kaum.

Was bewirkt sie? Wieso hilft Unsicherheit?

Führen Sie sich doch bitte einmal innerlich vor Augen, was in Ihnen passiert, wenn Sie sich unsicher fühlen. Sie spüren Ihr Herzklopfen? Sie bemerken Ihre feuchten Hände? Ihre beschleunigte  Atmung. Die Rötung im Gesicht, durch die Sie sich noch unsicherer zu fühlen meinen? Wozu soll das alles gut sein?

Erste Hilfe Ihrer inneren Systeme für Sie

Diese Reaktionen haben gute Gründe. Je besser Sie sie verstehen, desto weniger verunsichern sie Sie, desto mehr können Sie Ihre Unsicherheit als Unterstützung nutzen. Ich will es verständlich halten.

Ihre Unsicherheit aktiviert in Ihrem Gehirn ausgeklügelte Hilfsszenarien. Es schickt per Eilauftrag mit Vorrang fürs Gehirn Aufgaben an Ihre inneren Körpersysteme. Sie fahren daraufhin blitzschnell die Bereitstellung jener Substanzen hoch, die Ihr Gehirn jetzt sofort braucht, um Ihnen die erforderliche Leistungssteigerung zur Verfügung zu stellen.

Gerade Ihre Unsicherheit gibt Ihnen also volle Power.

Faszinierende Kräfte „frei Haus“

Unsicherheit löst Stress aus. Es ist nicht ganz neu, dass die menschliche Spezies wirklich ungewöhnlich begabt darin ist, sich den Stress selbst noch zu erhöhen oder zu verlängern.

Ihre Mithilfe ist nun, dass Sie aktiv dabei mitwirken, dass Ihre Stressreaktion möglichst nur kurz anhält. Damit dieser hohe Stresspegel, der nur kurzfristig mal unschädlich ist, auch wieder schnellstens heruntergefahren werden kann. In Ihrem Interesse. Und für Ihren Erfolg.

Sätze wie „Wie soll ich das denn bewirken, da kann ich doch nichts machen!“ können schon stressverlängernd sein. Erstens sind sie meist gar nicht zutreffend, denn Sie können viel bewirken, indem Sie die eigene Unsicherheit als Unterstützung nutzen – und hier sogar direkt für Ihre internen Systeme. Zweitens verlängern diese Sätze ja bereits den anhaltend hohen Pegel von Herzaktion, Atmung und Stresshormonen.

Da das Gehirn in einem solchen Notfall absolute Vorfahrt hat, schauen die Organe etwas „in die Röhre“, wenn es um deren eigenen Bedarf geht. Das Gehirn nimmt, was es kriegen kann, um Ihrem Stress „gerecht“ zu werden.

Wie können Sie mithelfen?

Sie können Ihren Teil tun und mit überprüfen, ob Sie Lösungsideen aufnehmen, ausprobieren und korrigieren können, so dass erst einmal überhaupt etwas geschieht, was Ihrem Körper hilft. Und was Sie dann im Verlauf noch weiter verbessern können.

Ihr weiterer wichtiger Anteil ist es, die eigene Verunsicherung zu stoppen, in dem Sie sich von den auslösenden Gedanken einmal etwas distanzieren, um überhaupt Ihre Unsicherheit als Unterstützung nutzen zu können.

Da steht Ihnen eine ganze Palette an Optionen zur Verfügung:

Ihre Unsicherheit selbst überprüfen: Bin ich gerade bei diesem Problem wirklich noch so unsicher? Oder nur, weil ich es sonst auch bin?

Bedenken erstmal stoppen. Sie haben ihre Aufgabe ja erfüllt und das Hilfssystem Stressantwort bereits aktiviert. Alles läuft ja schon im „Lösungs-Unterstützungs-Modus!“

Blickrichtung auf Ideen, auf neue Gedankengänge, auf ungewohnte Fragen, die Sie sich selbst stellen. Mag all das Ihnen auch noch so fremd vorkommen. Neues ist nie gewohnt. Also logischerweise immer mit Unsicherheit gepaart!

Wenn Sie dieses neue Vorgehen systematisch einüben und sich daran als Ihren Teil der Stresslösung gewöhnen, dann hat das eine große Wirkung auf Ihre eigene innere Sicherheit.

Bestimmen wir unsere Unsicherheit selbst?

Sagen wir eher: mitbestimmen. Bei weitem nicht alles an unserer Unsicherheit bestimmen wir selbst. Aber gegenüber neuen Blickrichtungen, interessanten Tendenzen und positiven Perspektiven können wir uns selbst sehr wohl bewusst öffnen.

Unsicherheit ist in uns angelegt und nicht ohne Grund. Sie hat sehr viele, sehr wichtige Funktionen und ist in viele Abläufe eingebettet. Sie ist ein Schutz vor Gefahren, sie zeigt Ihnen Hinweise auf. Mittels derer Sie Ihre Unsicherheit als Unterstützung nutzen und sie so auch beeinflussen können.

Es gibt Beispiele, in denen Sie selbst mit Ihren Sinnen überprüfen können, wie Ihre Unsicherheit Sie automatisch schützt.

Der Boden, auf dem Sie laufen, ist plötzlich rutschig. Vielleicht im Herbst durch nasse Blätter oder im Winter durch Eis plötzlich und unerwartet glatt und „sturzfreudig“. Sie werden unsicherer. Ihre Haltung wird sofort so verändert, dass Sie wenigstens nicht auf den Hinterkopf aufschlagen im Falle eine Sturzes.

Sie besichtigen eine ältere Immobilie, die Sie erwerben wollen. Plötzlich knarren die Dielen im Obergeschoß unter Ihnen lauter als zuvor. Und wirken so merkwürdig weich und federnd. Sie werden unsicher und gehen nicht weiter. So werden Sie vor einem durchaus wahrscheinlichen Absturz über den direkten Weg ins Erdgeschoss bewahrt.

Unsicherheit – Marke Eigenbau?

Manche Unsicherheiten entstehen durch ungute Erfahrungen. Andere durch eigene, mit den Jahren etwas verkrustete Überzeugungen. Oder gern auch durch Ihre eigenen Selbst-Beurteilungen, die sich häufig sehr entmutigend auswirken. Gerade hier öffnen sich viele gute Optionen, wie Sie Ihre „eingebaute“ Unsicherheit als Unterstützung nutzen können.

Wir gehen mit unserer Unsicherheit oft merkwürdig um. Als wollten wir sie steigern. Selbst Menschen, die meinen, ihre Unsicherheit doch senken zu wollen, entdecken dann verblüfft mit mir, dass sie genau das Gegenteil tun.

Es macht keinen Sinn, etwas, was wir nutzen wollen und ja auch brauchen, vorher zu beschädigen oder in ein schlechtes Licht zu tauchen. „Unsicher darf man doch nicht sein, was sollen denn die Leute sagen“ (wahlweise einsetzbar: Chef, Mitarbeiter, Vorgesetzte, Kollegen, Bekannte,  Freunde, die anderen etc.). Dazu gleich noch mehr.

Häufig kann es ein erster Schritt sein, zu lernen, dass Sie diese alten Unsicherheiten auch einfach mal loslassen können. Nicht löschen, vernichten, dagegen angehen. Nein.

Einfach nur mal loslassen

Denn wenn Sie Ihren Hund nicht auch einmal von Ihrer kurzen Leine lösen, können Sie gar nicht wissen, ob er überhaupt zu Ihnen zurückkehrt. Bei Ihrem Hund wollen Sie vermutlich, dass er zurückkommt.

Bei Ihren altgewohnten Unsicherheiten auch?

Oder können Sie sich durchaus vorstellen, auch mal – ohne auf das Gewohnte zu starren wie die Maus auf die Schlange – ganz neue Überlegungen anzustellen, bei denen Sie Ihre vorhandene Unsicherheit als Unterstützung nutzen und das auch noch positiv wahrnehmen können?

Was, wenn Sie dann ganz überrascht feststellen, dass diese neue Art und Weise Ihnen mitnichten schwerfällt, sondern Ihnen schon nach wenigen Probeläufen ganz leicht von der Hand geht? Und Ihnen darüber hinaus auch noch ein sehr gutes Gefühl einträgt: „Ich kanns ja doch!

Stress und seine zwei Seiten

Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Ja, Unsicherheit löst Stress aus. Letztlich ist das auch genau ihre Aufgabe. Sie zeigt feinfühlig auf, dass eine Situation eine Steigerung Ihrer Fähigkeiten erfordert. Sie tut also nur, wozu sie angelegt ist. Sie wird von ihrer Anlage her ja nicht aktiv, wenn nicht ein bestimmter Reiz vorliegt.

So zum Beispiel durch irgendeinen Auslöser – vom einstigen Säbelzahntiger bis hin zu einer völlig neuen unerwarteten Situation. Wobei Sie nicht nur beim Urzeitentier dann wahrscheinlich sehr froh sind, wenn Sie Ihre Sie ja vorwarnende Unsicherheit als Unterstützung nutzen und durch sie schnell auf den „Lösungsscanner“ umschalten können.

So wird Ihre interne Stressantwort zugleich auch zu Ihrer Riesenchance! Denn Sie können genau diese Unsicherheit durch Ihre dann zur Verfügung stehenden, immens gesteigerten Kräfte bewältigen und wieder reduzieren. Und das dann nachhaltig!

Denn Ihre interne Stressantwort bewirkt ja, dass Sie durch deren vielfältige Wirkungen plötzlich viel offener und auch aufnahmefähiger für Veränderungen sind und auch weitaus entschiedener und überzeugter handeln können, als Sie dies im normalen Leben ohne „Stressfeuer“ zu tun gewohnt sind. Diese Steigerungen können ein Vielfaches Ihrer ‚normalen‘ Fähigkeiten freilegen.

Volle Power voraus!

So können Sie mittels einer kurzen Stressreaktion plötzlich Lösungen finden, die Ihnen noch kurz vorher „ganz unmöglich“ erschienen, und handeln, wie Sie noch kurz zuvor meinten, „das gar nicht zu können“.

Sie haben nicht nur das Gefühl, einen Erfolg errungen zu haben, sondern auch die Möglichkeit, diesen Erfolg nachhaltig in Ihrem Bewusstsein einzuspeichern!

So dass Sie diese Erfahrung bei ähnlich gelagerter Problematik wieder aufrufen und erneut Ihre inzwischen ja „bewährte“ Unsicherheit als Unterstützung nutzen, erfahren und erneut abspeichern können!

Durch Ihr sich einstellendes Erfolgsgefühl können Sie nunmehr Ihrerseits aktiv dafür sorgen, dass Ihr Stress sich wieder beruhigt und sämtliche Hilfsmaßnahmen wieder auf normal heruntergefahren werden. Ihre Mitwirkung an der Stresssenkung wird wahrgenommen! Auch von Ihnen selbst.

Das große Aufräumen

Es ist wie nach einer großen Party – Freunde helfen einander auch beim Aufräumen. Die anderen verabschieden sich freundlich und sind weg.

Dafür erfahren die Mitwirkenden auch jenes Gefühl der Verbundenheit, des Dazu-Gehörens, welches die Seele erwärmt und das Selbstwertgefühl in die Höhe katapultiert. Zudem kann man sich dabei so schön alle gelungenen Aspekte der großen Party noch einmal gemeinsam vor Augen führen.

So helfen Sie jetzt Ihrem Körper, wie er Ihnen vorher mit dem Powerschub geholfen hat.

Und so wie Sie sich nach dieser Party auch erst einmal erholen wollen, so geht es Ihrem Körperinneren nach der Stressantwort auch nicht anders:

Ihre Organe möchten jetzt auch wieder etwas mehr Glukose und andere Nährstoffe bekommen, um ihre Funktionen nicht nur „auf Halbmast“ zu erledigen, wie in den Zeiten der hohen Gehirnanforderung im Stress. Bei der sie fast leer ausgingen.

Ihre Muskeln wollen sich entspannen und wieder ein ausgewogenes Gleichgewicht untereinander aufnehmen. Verspannungen müssen sich lösen und Schlackenstoffe abtransportiert werden.

Und dann wäre etwas Ruhe, einfach mal so erleben und wieder nur im Normalbereich das eigene Leben wahrnehmen zu können, ja auch mal ganz fein.

Der ungerechte „schlechte Ruf“ der Unsicherheit

Dieser schlechte Leumund unseres wichtigen Gefühls basiert häufig auf diversen  Missverständnissen im Zusammenhang mit Stress. „Man darf doch keine Unsicherheit zeigen!“ Und warum nicht? Ist das nicht auch zugleich der Beginn des Arbeitens an einer Lösung?

Natürlich wird es immer wieder Stressmomente geben. Erst, wenn es die nicht gibt, haben Sie allen Grund, sich einmal Ihr Leben genauer anzusehen.

Warum? Weil eben gerade dieser so oft verteufelte Stress bei Ihnen eine beeindruckende Leistungssteigerung bewirkt, so dass Sie schnell reagieren und leisten können. Und in der Folge daraus lernen können, wie Sie Ihre Unsicherheiten auch selbst reduzieren können. Wie Sie sich entfalten und verändern können.

Die etwas einseitige Betrachtung des Stresses und der eigenen Unsicherheit hat noch einen weiteren unsinnigen Nebeneffekt: Wir verschließen uns selbst den Zugang zu den wichtigen Regelkreisen, die wir für neue Erfahrungen nutzen können.

Das senkt die Achtsamkeit für diese körperinterne Unsicherheit und verringert damit nur Ihren Zugang zu Ihrem Vorteil, Ihre „Ihnen ja zustehende“ Unsicherheit als Unterstützung nutzen zu können. Da Sie das nicht weiterbringt, ist das Verstehen der internen Vorgänge sicher erfolgversprechender für Sie.

Offene Türen führen zum Erfolg

Ein Leben ohne Stress bedeutet auch, keine Impulse für Änderungen zu haben, keine eigene Veränderungen anzustreben. Wichtige Impulse, die uns das Gefühl geben, lebendig zu sein, würden entfallen.

Wir brauchen also die Unsicherheit, um etwas aufzubauen, uns zu entwickeln, nicht im Gleichmaß zu verdorren.

Wir brauchen auch den Stress, um uns selbst und unserer Unsicherheit die Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln, zu lernen, zu verarbeiten.

Sowie Sie wahrnehmen, was Sie durch Ihre Unsicherheit alles erfahren, können Sie zunehmend davon Gebrauch machen.

Wichtig ist, Stress und Unsicherheit im Einklang und unter ständiger Beobachtung zu halten. Damit Sie nicht zwischen ihnen aufgerieben, sondern mit beiden lebenswert umgehen können.

Geduld und Verstehen sind faire Begleiter

Beide sind allerdings manchmal etwas schwerer zu hören, wenn die Unsicherheit „hupt und blinkt“ und der Stress akut „in den Ohren pulsiert“ und das Herz noch ordentlich pumpt.

Daher kann Ihnen vieles leichter fallen, wenn Sie für Ihre ersten Schritte zum Verstehen von Stress und Stressantwort, von Unsicherheit und Sicherheit meine Unterstützung an Ihrer Seite haben.

Melden Sie sich gern bei mir, dann schauen wir uns gemeinsam Ihren Stress an. Und finden sicher auch gemeinsam gute erste Lösungen, wie Sie am besten Ihre ganz persönliche, nur Ihnen zur Verfügung stehende Unsicherheit als Unterstützung nutzen können.