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Irgendwie scheint Perfektion oft ein ‚Geschmäckle‘ zu haben. Was ist eigentlich perfekt? Und wer sagt, wann etwas perfekt ist? Wie gehen Sie selbst mit Perfektion um? Übertreiben wir damit oder hilft sie uns, uns etwas zu verbessern? Mit Perfektion umgehen – unser Körper macht‘s uns vor. Eine gute Balance zwischen Wille und Wirkung im Körper gibt viel Raum für eigenes Wohlgefühl. Wie bei nahezu allem macht auch hier die Dosis das Gift. Nicht jede Hantel können wir stemmen, nicht jedes Problem sofort lösen.

Perfektion hat viele Seiten und Auswirkungen. Also bringt es überhaupt nichts, Perfektion per se zu verteufeln. Das wird der großen Spannweite von Perfektion auch nicht gerecht.

Perfektion ist dynamisch

Daher kann sie auch kein feststehender Wert sein. Sie tun sich leichter, wenn Sie sie als einen beweglichen Zustand sehen, der durch viele Komponenten immer wieder und möglichst zügig „ins verträgliche Lot“ gebracht werden muss. Wie es unser Körper mit vielen anderen Werten ja auch so handhabt.

Zuviel Perfektion ist riskant, löst massiven Stress aus und kann schwere körperliche Folgen haben. Zu wenig bringt oft Frust und Resignation. Also die goldene Mitte. Und die lässt sich regeln. Von Ihnen selbst.

Wo ist jetzt bloß der Regler?

Wer jetzt den Drehknopf sucht oder den Schieberegler wie im Tonstudio, sucht sicher noch länger. Statt dieser simplen Dosierer verfügen wir bereits über eine hochwirksame Fähigkeit, die im Bereich von Millisekunden arbeitet und weitaus vielfältiger sein kann als Knopf und Regler zusammen:

Unsere Wahrnehmung

Sie ist der Startpunkt aller Veränderungen. Und beteiligt an allen Regulierungen, die im weiteren Verlauf einer Entwicklung nötig werden. Unser Körper nutzt gerade diese Wahrnehmung permanent selbst, um ggfls. sofort gegensteuern zu können, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Warum kupfern wir das nicht, wenn unser Körper uns das so erfolgreich vormacht?

Wir Menschen haben uns in unserem Bewusstsein eine seltsame Welt – wir nennen sie „eigene Sichtweise“ – zurechtgezimmert, die oft sehr eng begrenzt ist, wenig beweglich und nur schwerfällig zögernd mit Veränderungen umgehen kann. Wenn überhaupt. Und das schon gar nicht in Millisekunden.

Perfektion – wann wirkt sie wie?

Wir unterscheiden zwischen gesundem (funktionalem) und ungesundem (dysfunktionalem)  Perfektionismus. Manche sagen auch gut oder schlecht, nur empfinde ich diese Beurteilungen als wenig zielführend für ein menschlich fairen Umgang mit den verschiedenen Formen der Perfektion.

Auf gesunde Weise perfekt sein zu wollen, heißt aus Ihnen selbst, also von innen heraus gut sein zu wollen, in dem, was Sie tun.

Sie möchten dazulernen, sich noch steigern, vielleicht geht da noch mehr? Sie nehmen Fehler als Chance, denn nur aus ihnen können Sie lernen.

Fehler weisen auf den Unterschied!

Sie wollen sich weiterentwickeln und dazu gehört es zwangsläufig auch Fehler zu machen. Wirkliche Perfektion kann somit gar nicht fehlerlos sein. Je mehr Sie lernen, desto mehr haben Sie die Chance, Fehler zu machen, weil Sie ja auch mehr tun. Wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Keine Fachkraft würde Späne als Fehler bezeichnen.

Ohne sie wüssten Sie doch gar nicht, wie Sie jetzt weiter machen und was Sie ändern können! Welches vielleicht nur kleine Detail da klemmt!

So kann Arbeit mit Fehlern Freude machen und wird oft auch gar nicht mehr als Arbeit, sondern als eigenen machbaren Weg empfunden. Perfekt auf natürliche, menschliche Weise. Weil von Ihnen selbst kontrolliert!

Wann wird Perfektionismus ungesund?

Wir müssen unterscheiden zwischen dem dysfunktionalem Perfektionismus und dem Menschen, der unter dieser Form der „ungesunden Perfektion“ leidet. Ein ungesunder Perfektionist ist kein schlechter Mensch. Eher vielleicht ein unsicherer, der vieles zu kompensieren versucht. Der sich mehr auf außen ausrichtet, dort perfekt sein will, um zu punkten, zu beeindrucken, dazuzugehören, akzeptiert zu werden… und es nie zu erreichen.

Fairness im Umgang ist schon deshalb ratsam, weil es jedem passieren kann, in dieses „Überperfekte“ mal hineinzuschliddern. Auch dann, wenn gerade diese Perfektionisten oft nur sehr schwer zu ertragen sind. Da sie nach außen zeigen, dass sie alles besser können und doch nie zufrieden sind. Nicht mit sich, nicht mit anderen.

Ungesund, weil nicht steuerbar?

Genau das. Jedes Verhalten, das sich der internen Kontrolle der Regelkreise von Wahrnehmen – Befunden – Verbessern entzieht, entzieht sich damit ja auch der Beeinflussbarkeit durch Sie und Ihren Körper. Das gilt auch für Ihre Perfektion.

Wird die Perfektion dem Einfluss dieser internen Regler des Körpers entzogen, kann sie – wie vieles im Körper – ‚entarten‘ und ein nur schlecht beeinflussbares Eigenleben führen. Und Ihnen und Ihrem Körper ganz direkt schaden. In dieser Hinsicht einem Krebsgeschwür nicht unähnlich.

Die gefühlte Machtlosigkeit löst dann oft Unsicherheit aus, die uns aufzeigen soll: „Hey, da stimmt etwas nicht, ändere da mal was!“. Solange wir meinen, das könnten wir eben nicht ändern, bleibt die Unsicherheit hoch – und damit auch der Stress.

Die gute Nachricht: Viel mehr als wir denken, lässt sich doch ändern, und zwar mit den eigenen selbst steuerbaren Anteilen. Nur das wirklich wollen müssen Sie selbst.

Gesunde Perfektion ist fair

Je mehr Sie von Ihrem Körper abschauen und lernen können, desto eher finden Sie zu Ihrer Form der gesunden Perfektion. Sie wird auch deshalb als „funktionale Perfektion“ bezeichnet, weil sie mit den Funktionen des Körpers zusammenarbeitet und regelbar bleibt.

Viele Sportler, die ihren Sport lange und wirklich gut betreiben wollen, ohne ihre Gesundheit zu belasten, sind „gesunde Perfektionisten“.

Warum also nicht die gesunde Perfektion unseres Körpers nutzen, um zu eigener und ausgewogener  Perfektion zu kommen, die Ihren Körper nicht überstrapaziert und schädigt?

Den brauchen Sie nämlich noch weit länger als die Perfektion. Daher ist es nur fair, Ihren Körper dann auch bei allem, was Sie tun, um besser zu werden, „ins Boot zu holen“.

Einen Punkt übersehen wir bei der Perfektion häufig:

Die Hilfe der Neugier

Angenommen, Sie wollen etwas perfekt i.S. von richtig gut machen, weil es Ihnen wichtig ist. Wissen aber noch gar nicht genau, wie Sie das hinkriegen können.

Dann lohnt es sich – einmal bildlich gesprochen – erstmal nur um Ihr Ziel „herumzulaufen“ und sich das Gewollte „von allen Seiten“ anzusehen.

In Ruhe. Ihr Körper mag keinen Zeitdruck. Er hat jetzt schon mehr als genug damit zu tun, dort aktiv zu werden, wo etwas blitzschnell reguliert werden muss. Noch mehr Zeitdruck aktiviert seine Abwehrsysteme und er macht „dicht“.

Ihr Körper ist dann sicher kaum dazu bereit, sich auf irgendwelche Änderungen für mehr Perfektion einzulassen. Die ihn ja anfangs sogar einige Mehrarbeit kosten können, bis sie so positiv wirken können, wie Sie das beabsichtigen.

Mit gelassener Neugier lösen Sie das nicht aus.

Würden Sie sich mit Änderungen im Verhalten beschäftigen, wenn Ihre Alarmanlage an Ihrer Hauswand kreischt?

Gesunde Perfektion ist ein Balanceakt

Damit meine ich die gute Balance zwischen Ihrem Willen oder Ihrer Absicht und der Wirkung auf Ihren gesamten Körper.

Je ausgewogener sozusagen beide Seiten zu ihrem Recht kommen, beide Seiten miteinander abgeglichen werden, desto größer ist Ihr Erfolg, messbar an der positiven Auswirkung auf Sie selbst, Ihre Leistung und damit auf Ihre gesamte Umgebung.

Dadurch bekommen Sie deutlich mehr Raum für Ihr eigenes Wohlgefühl.

Sie dürfen so sein, wie Sie es sind. Dürfen Fehler machen. Und Sie können das auch dankbar annehmen. Gerade dieses Annehmen-können, das einfach mal kurz loslassen, ist ein Zeichen für ausbalancierten Perfektionismus. Die Top-Form schlechthin.

Sie überfordern sich nicht. Wissen um Ihre geistigen, emotionalen und körperlichen Grenzen und respektieren sie. Wollen nicht mit dem Kopf durch die Wand. Sie kennen das Risiko: Das Ergebnis würde schlecht bleiben und Ihr Kopf würde sich mit starken Kopfschmerzen abmelden.

Perfektion braucht Pausen

Sie wissen aus Erfahrung genau, wann Sie stoppen müssen, um Ihren stärksten Partner, Ihren Körper, nicht zu schädigen.

Auch das ist ausbalancierte gesunde Perfektionmit Ihrem Körper.

Sie fühlen sich richtig gut. Und das auch dann, wenn Sie sich auf dem Weg dahin einige „satte Schnitzer“ erlaubt haben, bei denen Sie sich, etwas später betrachtet, nur an die Stirn fassen und darüber lachen können.

Für diesen Balanceakt haben Sie intern ein komplettes Profi-System de luxe zur Verfügung. Lernen Sie es Schritt für Schritt kennen – das wird eine spannende Reise voller schöner „Mitbringsel“!

Reden Sie mit uns!

Kennen Sie noch den früheren Werbeslogan der Alten Leipziger?

Reden bringt Wissen und Positionierung. Ein Austausch auf Augenhöhe mit Ihrem Körper.

Darum empfehle ich auch das Zwiegespräch mit dem Körper, das ich mit so vielen trainiere. Weil Sie damit Ihren Körper selbst besser verstehen und unterstützen können. Und er dann auch wieder Ihnen beistehen kann.

Sie spüren dann auch leichter, wann Sie sich eine zweite Sicht von außen holen sollten, um weder Lebenszeit zu verlieren noch sich unbewusst einem Schaden auszusetzen. Reden Sie mit mir – ich höre Ihnen zu!

Diese interne Unterstützung ist keine Einbahnstraße. Exakt darum geht ja auch der Weg zum gesunden Perfektionismus nur mit Ihrem Körper zusammen. Gegen ihn geht nichts. Mit ihm viel.