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Herausforderungen kennen wir alle. Mal locken sie uns, mal grübeln wir eher noch ein bisschen daran herum. Letztendlich geht es ja nur darum, diese Herausforderungen gut meistern zu können. Sie kennen Ihre Stärken und Schwächen und können entspannt in die Lösung starten. Je mehr Sie davon kennen, desto mehr Herausforderungen entlocken Ihnen nur noch ein fröhliches Lächeln. Oder auch ein gelassenes Grinsen, in dem Bewusstsein: „Das wäre doch gelacht, das kriege ich hin.“ Weil Sie sich zutrauen, die neuen Herausforderungen gut meistern zu können.

Gelassenheit kommt aus Erfahrung. Hier z.B. der Erfahrung, dass Sie vorher ja andere Herausforderungen auch schon „hinbekommen“, also gemeistert haben.

Dieser Gedanke „Warum sollte ich das eigentlich nicht schaffen?“ muss sich dafür nur in Ihnen einnisten dürfen, wenn er noch nicht eingebaut ist.

Wieso eigentlich nicht?

Ja, genau diese Frage hilft uns doch, zu erkennen, dass wir viel zu oft im negativen Sprachgebrauch denken und sprechen. Statt: „Das ist echt eine gute Idee“ kommt dann nur raus: „Die Idee ist nicht schlecht!“ Ihr Gehirn hört 2 Worte, die seine Wachhunde wecken: „Nicht“ und „schlecht“. Den Trick mit der doppelten Verneinung akzeptiert es nicht. Es „hört“ die Bestandteile, untersucht sie und vernetzt sie in verschiedenste Gebiete und mit anderen ähnlich lautenden Erfahrungen.

Warum sollten Sie etwas, was Sie vorher vielleicht noch nie gemacht haben, denn nicht schaffen? Woher wollen Sie das denn wissen? Gerade, wenn Sie es noch nie gemacht haben? Vielleicht können Sie ja zumindest einen Anfang dazu liefern? Und die Herausforderung doch gut meistern?

Es kann doch Spaß machen, um eine Herausforderung herumzulaufen und sie erst einmal von allen Seiten zu „beschnüffeln“, ob da nicht irgendwo ein Löchlein ist, das Ihnen Zugang zur Lösung gibt!

Oder haben Sie schon einmal einen Hund gesehen, der freiwillig seine Nase von einer frischen, so spannenden Spur hebt, um dann den langweiligen Weg weiter entlang zu trotten, den er immer läuft?

Das werden wir ja sehen!

Das war schon als Kind mein Gedanke, wenn mir jemand sagte, dass etwas „so nicht ginge!“. Und auf meine Frage: „Wieso nicht?“ nur antwortete, dass „das eben so sei“.

Dieser Gedanke verschwand auch später nie aus meinem Bewusstsein, was sich immer wieder als Vorteil erwies. Ganz besonders, wenn es darum ging, Herausforderungen noch dazu möglichst gut meistern zu können.

Dazu fällt mir immer der Vorfall ein, als ich mit dem Rauchen aufhören wollte.

Als junge Physiotherapeutin wurde es mir unangenehm zu rauchen und nach Nikotin zu müffeln. Obwohl Rauchen damals noch sehr „normal“ war. Tat ja fast jeder.

Also fragte ich einen engen Freund der Familie, selbst Arzt, der sich genau mit diesem Problem beschäftigt hatte und mich sehr gut kannte: „Hilfst du mir beim Aufhören? Du machst das doch auch mit Patienten.“ Er stimmte zu, meinte aber: „Warte aber ab, bis ich dir Bescheid sage. Bis dahin rauchst du genau wie bisher weiter.“

„Was, nicht mal ein bisschen weniger rauchen, bis Du das Programm fertig hast?“ Die Antwort kam klar und unmissverständlich: „Nicht, wenn Du ein Programm von mir willst!“.

Herausforderungen sportlich nehmen

Ich spürte, dass er mich herausforderte. Da blitzte der Gedanke wieder auf: „Das werden wir ja sehen, das wäre ja gelacht!So nahm ich die Herausforderung an.

Also rauchte ich weiter. Und ohne es selbst zu merken, inzwischen fast widerstrebend. Es vergingen drei Tage, dann eine Woche. Ich fragte nach. „Alles ok, bin dran, du kriegst es bald.“

Hm. Naja. Ich wartete und rauchte weiter. Ungern. Aber ich hatte es zugesagt.

Dann stand ich eines Abends in unserer Kneipe mit Freunden aus der Klinik zusammen und erzählte ganz stolz, dass ich jetzt mit Rauchen aufhören wollte.

Ein Arzt neben mir sah mich abfällig an: „Du? Das schaffst Du nie!“. Er atmete mir bewusst den Rauch seines Zigarillos ins Gesicht.

Da war sie – die Herausforderung!

Sofort war da auch der Leitgedanke: Das werden wir ja sehen!

Der mögliche Erfolg reizte mich. Warum sollte ich die Herausforderung denn nicht gut meistern? Bloß weil ich das schon früher versucht hatte? Hatte da denn auch schon eine solche Herausforderung bestanden? Nein.

Eben.

Sportlich nehmen ohne Abwehr

Wenn Sie in einen sportlichen Wettkampf gehen, beschäftigen Sie sich mit der Aufgabe als solcher. Das ist ein wichtiges Hilfsmodul.

Sportler schauen sich die Herausforderungen an, nicht die Konkurrenten. Sie konzentrieren sich auf ihre Aufgabe, suchen ihre Lösungen. Daher besteht einfach kein Interesse, Zeit mit der Abwehr des anderen zu vergeuden. Sie wollen die Herausforderungen meistern, möglichst gut und voller Kraft.

Ja, der Arzt hatte mich provoziert. Zugegeben ziemlich abfällig.

Nur interessierte mich das gar nicht mehr so sehr. Denn in dem Moment sah ich plötzlich die Herausforderung zum sportlichen Wettkampf und nahm sie ganz bewusst an. Ich wusste, dass viele das mithörten und uns auch zusahen. Ich wusste damit auch, dass mir kein Weg zum Rückzug offenblieb, wenn ich nicht meinen Stolz an den Nagel hängen wollte.

Dieser Preis war mir immer zu hoch.

Lächelnd annehmen – bewusst durchstarten

Ich sah ihn ruhig und kühl lächelnd an – „siegesbewusst“, wie Umstehende mir das nachher beschrieben – zog seinen Aschenbecher zu mir heran und drückte meine Zigarette aus, ohne den Blick von ihm abzuwenden.

Das werden wir ja sehen!“ Sprachs und verließ das Lokal. Seine verdatterte Irritation zeigte mir deutlich, dass ich richtig gehandelt hatte. Und tat mir so gut!

Ich rief sofort bei unserem Freund an: „Du sorry, aber ich hab schon aufgehört.“ Ich hörte etwas, das mir sehr wie unterdrücktes Lachen klang: „Ach ja?“

Ich erzählte den Vorfall. Er meinte nur, wobei ich sein breites Grinsen förmlich vor mir sehen konnte: „Genau darauf habe ich gewartet! So etwas lässt du dir nicht bieten. Dazu bist du zu stark. Die Herausforderung nimmst Du an!“.

Ich musste mitlachen: „Ach so, dann hast Du nur darauf gewartet?“. „Nicht nur, aber vorrangig.“. Somit war es meine letzte Zigarette am 27.Juni 1979.

Warum erzähle ich Ihnen das?

Weil diese Methode ein wichtiger Weg sein kann, mit Herausforderungen gut umzugehen, um sie zu leichter meistern zu können. Sie überhaupt erst einmal als solche erkennen zu können! Und diese „wertvollen Hilfen“ nicht etwa „unbesehen“ in die Schublade der Entmutigungen abrutschen zu lassen.

Nee, nicht? Das ist nicht Ihr Ernst, oder? Provokation soll eine wertvolle Hilfe sein?

Ja klar!

Auch und oft gerade Provokationen können Sie schließlich dabei anfeuern, diese Herausforderung in Ihren eigenen Erfolg umzugestalten und nachher auch noch das Gefühl zu genießen – nach außen „natürlich“ völlig gelassen – diese richtig gut gemeistert zu haben.

Warum nutzen Sie sie nicht einfach? Provokationen sind Herausforderungen, die oft bereits so formuliert werden, dass Sie möglichst verzagen sollen.

Und dabei wollen Sie „mitspielen?“

Warum den anderen dafür bewerten? Er darf das doch so sagen, wie er es will. Das ist sein Recht. Ob sein Verhalten klug oder schlecht ist, entzieht sich der Bewertung, weil es schlicht keinen Sinn macht, Ihre Mitmenschen zu bewerten, wenn Sie auf Augenhöhe mit ihnen leben und bleiben wollen.

Ist ja auch irgendwie zuviel der Mühe bei einem Menschen, der Sie zunächst ja nur provozieren will, oder?

Ihr Recht ist es, das so anzunehmen, wie Sie es wollen!

Es liegt ja stets nur an Ihnen selbst, wie Sie mit dieser Provokation umgehen wollen! Sie entscheiden, wie Sie die Herausforderungen gut wollen. Ob Sie gelassen bleiben können. Oder ob Sie die Provokation nur sofort als Unverschämtheit werten und sie barsch ablehnen, dabei jedoch die Augenhöhe mit anderen verlieren wollen. Oder ob Sie sie als Entmutigung sehen und lieber gleich verzagen wollen.

Oder ob Sie sie als Herausforderung wertschätzen und sich selbst grinsend sagen: „Das werden wir ja mal sehen, ob Deine Provokation klappt! Da habe ich auch noch ein erhebliches Wörtchen mitzureden, liebes Gegenüber!“

Schon die überraschte Mimik ist es wert!

Wenn Ihr Gegenüber z.B. merkt, dass Sie sehr wohl selbst entscheiden können, wie Sie reagieren! Nicht „wie erwartet“ einfach nur vorhersehbar handeln.

Denn auch das ist es, was es so spannend macht, Herausforderungen gut meistern zu können. Eben nicht auf die Erwartung Ihres Gegenübers einfach nur re-agieren zu können!

Was meinen Sie, wie viel Spaß es Ihnen machen wird, dieses „Drehbuch“ für Ihre eigene Handlung selbst in die Hand zu nehmen und es vom erwarteten Modell in Ihren eigenen Film umzuschreiben? Mit jenem innerlichen Grinsen, das aus der Vorfreude entsteht, dass Sie „den anderen“ gehörig überraschen können.

Und das dann auch noch ohne Konfrontation, ohne abwertende Herabsetzung, ohne Sie selbst bloßstellende Abwehr.

Und ohne auch nur einen Hauch breit vom Weg des wertschätzenden Umgangs abzuweichen!

Ist das nicht auch ein bisschen Arbeit an sich selbst und Einsatz für sich selbst wert?

Jeder „sieht“ etwas anderes…

„Das werden wir ja sehen!“

Das ist so eine Sache mit dem Sehen.

Ist damit die rein optische Fähigkeit des Sehens schlechthin gemeint? Also die Wahrnehmung Ihrer Rezeptoren in den Augen und deren Weiterleitung zum Gehirn? „Ich sehe einen Baum.“ Den sieht der andere vielleicht auch noch. „Ich sehe einen schönen Baum.“, ist eine Differenzierung und kann schon einen Unterschied aufzeigen.

Oder meinen Sie damit Ihre Sichtweise, also Ihre Ansichten, Einstellungen, Ihre Werte zu einer Frage, einer Herausforderung?

Nur Weniges ist für Sie so, wie es andere sehen, denn für jeden sieht es anders aus. Also auch für Sie! Es ergeben sich daher nahezu immer Unterschiede. Ich hab in all den Jahren meiner Arbeit noch keine einzige wirklich identische Sichtweise erlebt.

Ist „anders“ womöglich sogar nützlich?

Auch hier wieder: ja, anders ist sogar sehr nützlich. Denn erst dieses „anders sein“ gibt uns selbst und auch „den anderen“ Raum für Veränderungen, für das „anders sein dürfen“. Die Vielfalt in uns endlich leben zu können. Veränderungen und die Fähigkeit dieses „anders seinannehmen zu  können bedeuten, sich mit dem Leben auseinandersetzen und in Gemeinschaften agieren zu können.

Das Naturgesetz dafür heißt: Überleben zu können.

Also können wir auch gerade Unterschiede gut als Herausforderungen für uns selbst nutzen, um noch besser zu lernen, sie auch wirklich gut meistern zu können. Je mehr wir lernen, desto ruhiger und offener können wir leben.

Wie sehe ich das? Wie sieht das mein Gegenüber? Und oft die wichtigste Frage: Worin genau bestehen denn überhaupt die Unterschiede?

Dazu müssen nämlich beide Sichtweisen einander gegenübergestellt werden können. Dafür müssen Sie zwangsläufig beide „vor Augen“ haben können. Womit hier nicht die Augen vorn im Gesichtsschädel gemeint sind, sondern das, was Sie sich innerlich präsent halten können.

Von der Herausforderung zum Erfolg

Erfolg ist immer dort, wo Sie mehr zulassen können als die eigene Vorstellung. Oder eben auch dort, wo Sie anders handeln können, als Ihnen die Herausforderung des Gegenübers vielleicht in ihrer unausgesprochenen Erwartung signalisiert.

Woher soll er wissen, was Sie alles können? Und woher wollen Sie das wissen, wenn Sie es nicht selbst erkunden?

Je mehr es Ihnen gelingt, in vielem eine sportliche Herausforderung für sich selbst zu sehen, sie anzunehmen und „sportlich fair“ für sich selbst gut zu meistern, desto sicherer werden Sie naturgemäß.

Natürlich ist jeder Sport anfangs noch etwas wackelig. Alles Neue ist nicht nur anders, sondern auch ungewohnt. Gewohnte Bahnen, die Sie nutzen können, sind noch nicht geschaffen. Daher hier wie gewohnt mein Angebot: Geben Sie sich selbst die Unterstützung zu Beginn. Verlangen Sie nicht einerseits zu viel und andererseits zu wenig von sich.

Melden Sie sich einfach und wir schauen gemeinsam, wie ich Sie unterstützen kann. Eine auch noch so kleine Lösung, von der Sie glauben, dass es genau das ist, was Sie jetzt brauchen, lässt sich immer finden.