Seite wählen

Warum sollen wir uns fragen? Und was? Wir wissen doch bei uns Bescheid! Oder vielleicht doch nicht immer? Oder nicht so ganz? Was kann Ihr Gewinn davon sein? Fragen statt sagen – auch für uns selbst. Fragen bringen Neues, bewegen uns, wo Sagen eher feststellt und unsere Neugier dämpft! Fragen geben uns wichtige Hinweise, auch über uns selbst. In welchem Zustand wir selbst sind. Versperrt? Oder offen? Stehen wir uns im Weg? Oder können wir uns doch ändern? Uns sogar selbst steuern? Geht das womöglich sogar noch viel leichter, wenn wir uns nicht zu sehr einmauern mit Gesagtem?

Gehen wir doch einmal gemeinsam auf eine spannende Reise. Die Reise in Ihre Welt. Sie von „drinnen“, ich von „draußen“ mit vielleicht ganz neuen Fragen, die Sie auf neue Ideen bringen.

Lieber blind und taub als neugierig?

Das will ja keiner. Vielleicht lohnt es sich genau darum, mehr zu fragen als zu sagen. Besonders für Sie selbst?

Sagen wirkt häufig wie etwas „konstatieren“. Das Wort „konstant“ kommt vom lateinischen Verb ‚constare‘, was bedeutet „in gleicher Stellung bleibend“. Was ja mitunter auch ein „Stagnieren“ sein kann. Ist ja als Fest-stellung geäußert!

Womöglich wirkt es so, als wären Siefest-gestellt“? Vielleicht nicht nur auf Ihre Umgebung, sondern auch auf Sie selbst? Das kann auch etwas beengend werden.

Das, was wir so bestimmt äußern, enthält auch viele „eigene Vorstellungen“ und angeblich „wohlbekannte Meinungen“, „felsenfeste“ Überzeugungen und scheinbar „gesicherte“ Behauptungen, die wir eben genau so unbedingt als richtig ansehen möchten.

Vielleicht wollen Sie nur etwas so fest-stellend sagen, weil Sie bisher keine andere Variante sehen?

Macht es Sie nicht neugierig, wenn Sie bedenken, dass ja immer auch ein Gewinn für Sie bei all dem Neuen auftauchen kann?

Warum Gewinne liegenlassen?

Als Gewinn sehen wir meist etwas an, was uns Lebensbedingungen ermöglicht, die uns gut gefallen, in denen wir uns wohlfühlen.

Fragen können Ihnen aufzeigen, was Sie bisher nicht gesehen haben. Schon das können Gewinne sein. Sie entdecken plötzlich ganz neue Vorteile, die Sie nutzen können. Auch das sind erste Gewinne.

Neue Beobachtungen und interessante Erkenntnisse machen Ihre Beweglichkeit aus, durch die Sie spüren können, wie lebendig Sie sind. Wie spannend Sie sein können! Und was noch alles „drin“ sein könnte.

Die Neugier wächst. Die Gewinne daraus auch. Allmählich, wie es oft die Art Ihres Gehirns ist. Wie es Ihr Körper umsetzen kann. Sie können ganz neue Fähigkeiten an sich wahrnehmen, die Ihnen ein Leuchten in Ihre Augen zaubern. Wer wird nicht gern befreiter, agiler und fröhlicher?

Zuviel Komfortzone?

Auch das mit der Komfortzone ist nur eine Frage der Betrachtung. Oder des Standpunkts.

Nehmen wir an, Sie hatten mal wieder einen „“Präsenztag“, haben den ganzen Tag im Unternehmen gearbeitet, saßen im Büro oder in Meetings oder auch mal kurz in der Kaffeeküche mit anderen, die über ihre Erschöpfung und ihren Ärger redeten.

Sie hatten also richtig Stress.

Dann kommen Sie nach Hause, ziehen sich legere Kleidung an und werfen sich erst mal mit einem Getränk, dem Sie eine entspannende Wirkung zuschreiben, auf Ihre Couch.

Schon fast automatisch schnappen Sie sich die Fernbedienung und sehen wahllos „irgendwas zum Entspannen“. Nebenbei kontrollieren Sie Ihre Nachrichten auf dem Handy.

Für Sie Komfortzone mit Entspannung.

Fragen Sie sich einmal, ob das auch wirklich eine Komfortzone ist. Und für wen genau?

Für welche Zone ist das Komfort?

Für Ihr Gehirn ist das Stress nach dem Stress: Noch mehr Infos! Es geht weiter, ohne Rücksicht auf Verluste manch guter Gedanken, die Sie hatten, die Ihnen so natürlich einfach „entwischen“. Ein bisschen so wie einst bei Rudi Carell „Am laufenden Band“, bei dem die Gewinne zügig vorbeiglitten, was einer sich nicht merken konnte, bekam er eben nicht.

Ihr Gehirn nennt das wohl kaum „Komfortzone“.

Ihrem Gesäß geht es ähnlich. Könnte es sprechen, würde es Ihnen äußerst verärgert sagen, was es davon hält, dass Sie nach 9 Stunden im Büro, im Meeting, in der Kaffeeküche und im Auto nun auch noch die letzten Fasern seiner Muskeln plattsitzen, ohne Bewegung, ohne Chance auf Aufbau der plattgewalzten Muskeln.

Auch Ihr Gesäß nennt das wohl kaum „Komfortzone“.

Viele andere Organe und Strukturen urteilen ähnlich. Also doch kein Komfort?

Inneres Wohlgefühl statt „Komfortzone“

Was ist dieses „innere Wohlgefühl“? Auch hier hilft nachfragen, wenn auch die Fragen anders gestellt werden als verbal. Hier fragen Sie nicht mit Worten.

Sie nehmen wahr. Bewusst und ruhig. Das ist wie eine Art „internes Zuhören“.

Setzen Sie sich doch einmal ganz still hin und beobachten sich selbst. Kein Laut ist zu hören außer Ihrem Atmen. Ihr Körper „spricht“ leise und brüllt nur, wenn er langfristig überhört wird.

Was nehmen Sie jetzt gerade bei sich selbst wahr?

Fragen Sie sich: „Wie atme ich eigentlich gerade? Kurz und flach? Kommt also wenig „Frischluft“ an meine Lunge?“

Und „horchen Sie in sich hinein.

Fragen Sie sich bevor Sie etwas ändern: Wie fühle ich mich mit dieser flachen Atmung?

Ihre Fragen führen zur Veränderung

Dann atmen Sie tiefer ein. Atmen Sie tiefer wieder aus. Immer wieder. In dem Rhythmus und der Tiefe, die Ihr Körper mag.

Was er mag, merken Sie schnell.

Woran? Weil er es Ihnen mitteilt. Und auch, womit er sich dann eben nicht wohlfühlt. Atmen Sie zu tief und zu schnell, macht er Ihnen das schon deutlich, da Ihre Atmung für Sie beide vital wichtig ist. Ihnen wird „schwummrig“ oder Sie verkrampfen, um nur zwei seiner möglichen Rückmeldungen zu erwähnen. Dann lassen Sie das schon von allein.

So können Sie durch diese Rückmeldungen Ihre Handlungsoptionen erkennen. Welche Atmung wirkt wann wie? Was ist zu viel, was bringt Ihnen Erleichterung, was wirkt weniger angenehm?

Diese Erkenntnisse bewusst zu speichern, hilft Ihnen, die Unterstützung Ihres Körpers kennenzulernen und weiterhin zu nutzen. Schließlich wollen auch Sie sich „in Ihrer Haut“ wohlfühlen, entspannt und selbstbewusst, weil selbstgesteuert.

Durch Fragen zum Wohlgefühl

Ihre Anspannung lässt nach. Sie fühlen sich wohler. Die Schultern sinken etwas ab, der Inhalt Ihres Kopfes bekommt mehr Blut, Ihr Gehirn dankt es Ihnen. Womit? Mit jenem Wohlgefühl, dass Sie jetzt mit Ihrem Gehirn gemeinsam haben.

Ihr Bauch wird etwas weicher, während Sie weiter da tief hineinatmen und die Luft wieder ruhig entweichen lassen. Der zusätzliche Sauerstoff freut auch Ihre Muskeln, die endlich auch mal ihre „Schlackenstoffe“ entsorgen und neue Energie auftanken können.

Ihre Muskeln lassen Sie an diesem positiven Ergebnis über Ihre Wahrnehmung teilhaben. Sie fühlen sich entspannter, können der Lockerung sogar zusehen, wenn die Hände zunehmend „gelassen“ aufliegen, die Beine entspannt etwas zur Seite fallen.

Von überall aus Ihrem Körper kommt leiser Beifall. Sie können ihn nicht hören. Aber wahrnehmen. Können lächeln, weil Sie jetzt im Miteinander mit Ihrem Körper sind. Miteinander ist lebenswerter und macht einfach mehr Freude.

Antworten sind der Beginn Ihrer Erfolge

Vieles in unserem Körper entzieht sich unserem Bewusstsein. Und noch mehr ist durch uns gar nicht zu beeinflussen. Doch es bleibt noch viel übrig, was Sie selbst bearbeiten können.

Sobald Sie das Feedback Ihres Körpers aufmerksam wahrnehmen, setzen Sie sich meist viel entspannter mit sich selbst auseinander. Und mit dem, was Sie erreichen wollen.

Sie entdecken Ihre Schwächen viel gelassener, die Sie dann leichter zu Stärken umwandeln können. Fehler sind notwendige Trittsteine, schon daher macht sie zu umgehen keinen Sinn.

„Was will ich wirklich? Bin ich dafür auch bereit, mich anzustrengen? Eigene Fehler zu erkennen und sie auch zu beheben, weil ich dafür selbst verantwortlich bin und sein will?“

Durch solche Fragen werden Sie beweglicher.

Meist fällt es viel leichter, für neue Fragen auch neue Antworten zu finden, wenn Sie sich Zeit geben, darüber nachzudenken und in sich hineinzuhorchen. Wenn Sie ganz entspannt beobachten können, was Sie bei Ihren jeweiligen Gedanken empfinden und wahrnehmen. So finden Sie Ihre eigenen Antworten.

Helfen auch Fragen an andere?

Und wie! Und auch hier ist es ganz wichtig, zu fragen statt zu sagen – nicht nur für uns selbst. Denn jeder will gefragt werden, will selbst sagen, was er fühlt.

Die Reaktionen, wenn wir das nicht bedenken, sind deutlich.

Herr A sagt: „Na, Du siehst ja aus, als ob es Dir schon viel besser geht!“

Sein Gegenüber denkt: „ Wenn er das wirklich wissen wollen würde, würde er mich fragen, statt selbst zu ‚beurteilen‘!“ und zuckt vielleicht nur die Achseln.

Herr A fragt Beifall heischend: „Ich glaube, Du bist da auch meiner Meinung, oder?“

Sein Gegenüber denkt: „Wenn ich nur ‚ja‘ oder ‚nein‘ sagen darf, suche ich mir das aus, was für mich am vorteilhaftesten ist. Wenn er es wirklich wissen wollte – würde er mich offen fragen.“

In beiden Fällen geht der Fragende leer aus.

Fragen will gefühlt sein!

Ich empfehle gerade bei Fragen stets daran zu denken, dass sie nicht nur uns nützen sollen, sondern auch unserem Gegenüber. Stets im Kopf zu haben, dass nicht nur wir im Wohlfühlmodus unseres Gehirns leben wollen, sondern die anderen um uns herum auch.

Jenen Fragen, die uns nicht in Stress bringen, können wir uns mit weit mehr Gehirnanteilen widmen als solchen, bei denen wir in Stress geraten, das Herz im Hals schlägt und viele Gebiete im Gehirn „gerade nicht ansprechbar“ sind: „Wegen Stress geschlossen!“.

Sie kennen solche Ansagen sicher auch zur Genüge: „Leider steht gerade kein Mitarbeiter zur Verfügung, der Ihnen weiterhelfen kann. Bitte haben Sie noch etwas Geduld!“ Das ist schon bei Firmen sehr nervig, wenn Sie jetzt gerade einen Ansprechpartner brauchen.

Richtig unangenehm wird es, wenn Sie das aus Ihrer eigenen Steuerzentralle hören. Oder Ihr Gegenüber in eine solche Lage bringen. Was folgert daraus?

Positive Fragen für alle Seiten

Üben Sie das Fragen erst einmal ins Unreine. Nicht alles, was Sie nicht stresst, ist auch für Ihr Gegenüber stressfrei.

Auch hier gilt:

Verbannen Sie all Ihre Vermutungen, Annahmen, Sichtweisen und auch Ihre „Erinnerungen“, wie der andere „immer schon so war“, „eben doch ist“ oder was „er selbst über sich gesagt haben soll“, möglichst gründlich ganz hinten in Ihrer Rumpelkammer.

All das nützt Ihnen für ein positives Miteinander nämlich…. absolut gar nichts!

Jeder ändert sich. Jeder sieht diese Veränderungen anders.

Das Einzige, was Ihnen hilft, ist Ihre Wahrnehmung. Zu der bekanntlich auch das Hören gehört. Hören Sie zu. Sich und anderen! Seien Sie in der Lage, das genau mit diesen Worten wiederzugeben. Auch Sie wollen gehört, nicht interpretiert werden!

Das können Sie mit allem trainieren, was Sie zur Überprüfung wiederholen können. Sie werden staunen, was Sie plötzlich alles hören können!

Und wie leicht Ihnen plötzlich positive Gespräche fallen, die allen Beteiligten richtig gut tun.