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Manchmal betrachten wir das, was wir gerade getan haben, ganz kurz: „Hm, brauche ich das noch?“ und „entsorgen“ es vorschnell mit „Wozu? Ist ja erledigt!“. Das geht auch fairer Ihnen selbst gegenüber: Eigene Leistung nutzen- nicht abhaken. Warum sollten Sie etwas als erledigt bewerten, was doch noch ganz viel Nutzen haben kann? Mancher Nutzen erweist sich erst mit der Zeit. Was ist, wenn doch etwas sehr Nützliches dabei ist? Die eigene Leistung noch einmal zu nutzen, statt sie einfach abzuhaken und zu entsorgen, verhindert den Verlustvor allem für Sie selbst.

Alles, was Sie erlebt haben, ist in Ihrem Gehirn verankert. Das sind Erfahrungen und Erlebnisse, aus denen Sie vielleicht lernen können, wie etwas besser geht. Das „Abhaken“ betrifft oft mehr das, was Sie nicht an sich heranlassen wollen, weil Sie „es eben nicht so sehen“.

Die Entscheidung, was wir bewusst aufnehmen, trifft jeder für sich selbst. Daher kann es sehr klug sein, sich auch selbst zu fragen:

Erledigt, abgehakt, gelöscht…

… was passiert da wirklich in mir?

Denn in Ihrem Gehirn können Sie selbst nichts willentlich löschen. Darüber entscheidet Ihr Gehirn, meist ohne, dass Sie bewusst mitmischen dürfen. In den allermeisten Fällen ist das für Ihr Leben ausgesprochen verlängernd.

Gerade in diesen Zeiten rollt so viel Neues auf uns zu! Gutes wie weniger Gutes, Spannendes, aber auch viel Forderndes. Insbesondere technisch verändert sich wirklich viel, manches durchaus auch zu unserem Vorteil. Dessen Optionen wir oft noch gar nicht ermessen können, besonders, wenn wir nicht beruflich in diesem Feld tätig sind.

Viele können jedoch überhaupt Neues kaum noch als positiv wahrnehmen, weil sie sich jetzt schon zunehmend als gestresst erleben, überfordert, irritiert ob der vielen Veränderungen, die immerhin doch bei vielen auch ins private Leben hineinzüngeln.

Daher ist das Prinzip, die eigene Leistung zu nutzen und sie nicht abzuhaken, geradezu ein Überlebensmodell.

Von passiv abwehren auf aktiv nutzen

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch:

Das heißt jetzt bitte nicht, dass ich zum unkontrollierten Sammeln alles Erledigtem auffordere, bis nichts mehr hineingeht in Ihr Denken, Ihre Wahrnehmung kaum noch nachkommen kann, Ihr Bewusstsein überfordert ist und Ihr Gehirn von sinnentleerten Altlasten überlastet wird.

Es gilt vielmehr, wirklich aufmerksam zu überprüfen, was Ihnen persönlich die eigene Leistung für einen Nutzen gebracht hat. Dafür müssen Sie sie noch einmal genau betrachten können. Was nicht geht, wenn Sie sie bereits abgehakt und aus Ihrem Bewusstsein gelöscht haben.

Dadurch kann es Ihnen viel leichter fallen, zu entscheiden, was nun wirklich in die ewigen Jagdgründe des Vergessens hineindarf. Oder ob Sie sogar selbst wahrnehmen, dass Sie aus dieser Erledigung noch mehr herausziehen können, weiterhin etwas daraus machen können.

Sind Sie vielleicht irgendwo im Innern doch stolz, etwas geschafft zu haben, bei dem Sie nicht sicher waren, ob Sie es so zügig würden schaffen können?

Na bitte, ist das nichts?

Der spannende Switch

Ein Netzwerk-Switch ist ein technisches Gerät, welches mir z.B. half, von meinem bisherigen PC auf den neuen, besseren PC erst dann umzuschalten, nachdem dieser remote durch Fernwartung meines Technik-Genies, das mir zur Seite steht, bereits entsprechend eingerichtet und auf meine Bedürfnisse vorbereitet war.

Diesen Vorgang fand ich geradezu genial. Und auch inspirierend. Ich überlegte, ob ich dieses „Switchen“ nicht auch für meine Arbeit mit Menschen und auch für Sie nutzen könnte.

Geht es nicht genau darum? Eigene Leistung noch zu nutzen– nicht einfach abzuhaken? Auf das Neue bewusst umswitchen zu können, bedeutet ja, aus dem alten Bestand Neues aufbauen zu können! Ich wollte ja nicht auf einem blanken PC beginnen, sondern gleich auf demselben Stand mit besserer Technik Neues erarbeiten.

Wir stehen immer wieder vor Situationen, in denen wir nicht auf Altbewährtes zurückgreifen können. Schlicht deshalb nicht, weil diese uns so gut bekannten Optionen für die neuen Anforderungen einfach nicht greifen.

Was wäre das für eine Erweiterung der eigenen Chancen, wenn wir auch im Kopf so leicht von alt auf neu switchen könnten!

Der Gedanke hakte sich fest.

Dann war es so weit

Inzwischen hatte ich den neuen PC inkl. dem neuen Betriebssystem schon etwas kennengelernt. Jetzt konnte ich endgültig auf den Neuen „switchen“. Und stand prompt vor ganz vielen Neuerungen. Leichtes Unbehagen inklusive. Nun, nicht wirklich gänzlich unerwartet, oder?

Daraufhin beobachtete ich mich sehr genau. Und erwischte mich prompt bei Gedanken, die ich nur als Altlast bezeichnen kann. „Och, das ging früher aber viel leichter.“ Oder „Warum ist denn das jetzt wieder schon wieder anders?“. Vergleiche neigen eben dazu zu hinken. Mit leider begeisterter Tendenz zum Altbekannten.

‚Also bitte! Zurück zum Gewohnten, bloß weil hier etwas neu ist?‘, rügte ich mich energisch und notierte für diesen Punkt den erforderlichen Kontrollkreislauf: >Das ist hier jetzt so, lerne damit umzugehen!<

Ich hatte mich schließlich selbst für den Netzwerk-Switch entschieden. Auch das ist eine Leistung für jemanden, für den Technisches mitunter ein rätselbehaftetes Neuland ist.

Die ‚Altgedanken‘ kamen nur auf, weil ich meine aktuelle Entscheidung nicht ausreichend „vor Augen“ hatte. Auch nicht, dass sie natürlich, wie jede Änderung, auch Folgen haben würde.

Ich hatte „nicht auf dem Schirm“, meine eigene Leistung nutzen zu wollen. Meine Entscheidung war doch meine Leistung. Die aber hatte ich offenbar doch als „abgehakt“ abgelegt. Sonst hätte ich die Folgen ja präsent gehabt.

Abgehakt und abgelegt – nur wohin?

Und genau das ist eben häufig das durchaus lösbare Problem.

Das ist, als ob Sie einen Ordner in Ihrem PC umbenennen, in dem ganz viele Dateien sind. Jetzt hat er einen neuen Namen. Naturgemäß finden Sie ihn nicht mehr unter der alten Bezeichnung. Kaum erstaunlich.

Erstaunlich ist nur, dass wir dann eben doch unter dem alten Namen danach suchen!

Was oft Unruhe erzeugt, wenn wir von uns selbst glauben, nur mit einem Inhalt aus der Vergangenheit eine Lösung in der Gegenwart finden können.

Diese Unruhe ist somit überwiegend „hausgemacht“.

Lösung könnte also schnell sein: Neuen Namen merken und damit den Ordner aufrufen… und siehe da: auch schnell finden.

Und gerade eigene Entscheidungen als eigene Leistung zu nutzen und darauf aufzubauen! Sie wollen daraus ja lernen und Neues für sich entwickeln. Was Ihnen dann wieder richtig nutzt.

Verzweigen statt einengen

Ein weiteres Plus tut sich auf, wenn Sie vieles nicht mehr gleich als unnötig oder erledigt abhaken und aus Ihrem Bewusstsein verbannen. Sie können viel leichter aus Ihren Fehlern lernen. Die Sie jetzt ja erkennen können, weil sie ja nicht abgehakt sind.

Auch heute als Fehler erkennbare Handlungen sind einmal Ihre eigene Leistung gewesen! Die vielleicht nur nicht mehr in die jetzige Zeit passt. Sie zu nutzen, hilft Ihnen vielleicht sogar schon, daraus durch kleine Veränderungen genau das zu finden, was Sie jetzt wieder weiterbringt.

Das Vorgehen: „Eigene Leistung nutzen- nicht abhaken“, bedeutet jetzt nicht etwa, dass Sie nichts mehr als bewältigt oder nicht mehr nützlich ablegen sollten.

Es geht nur darum, sich genau anzuschauen, was Sie wegschieben, bevor sie es „ad acta“ abhaken oder in eine Schublade legen. Nur zu oft werden Erfahrungen und Erlebnisse ins Dunkel geschubst, die noch gar nicht richtig ausgewertet und genutzt wurden.

Auch das sind ja alles Ihre eigenen Leistungen. Die Sie vielleicht ganz anders gesehen haben. Und nur vergessen haben, aus einer anderen Warte darauf zu schauen. Und auch diese verdienen es, wertgeschätzt zu werden.

Neue Lösungen werden leichter

Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie haben bei sich ein Verhalten entdeckt, welches Sie so nicht mehr zeigen wollen, weil es Ihnen jetzt nicht mehr gefällt. Ihre alte Einstellung passt Ihnen nicht mehr. So weit, so gut.

Nun möchten Sie eine neue „Version“ Ihrer Einstellung für sich finden und ausprobieren. Nur wie das im Leben so ist: Ganz so einfach ist es nun doch nicht.

So einfach lief ja auch mein technischer Switch nicht ab. Denn dafür musste mein Technik-Genie ja den neuen PC mit entsprechendem Zeit- und Arbeitsaufwand erst einmal so perfekt vorbereiten, dass ich mühelos in den neuen fertigen und genau auf mich ausgerichteten PC hinüber wechseln konnte. Seine Leistung, die ich nutzen konnte.

Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie lassen Ihre alte Weise einmal unverändert so im Raum stehen. Analog zu meinem alten PC, der ja auch nicht verändert wurde.

Eben eine neue eigene Leistung nutzen ohne die bisherige gleich abzuhaken.

So können Sie Ihr Augenmerk einmal nur auf Ihre neue Einstellung richten, wie Sie jetzt handeln und sein wollen. Ohne irgendein Verlustgefühl.

Entlastet für Neues

Was wollen Sie ändern? Welchen Erfolg möchten Sie dadurch haben? Schwelgen Sie ruhig in Ihren Bildern, wie Sie sein möchten, wie Sie auftreten können, wie Sie Ihre neue Einstellung auch leben und erleben können.

Um die neue eigene Leistung nutzen zu können, macht es Sinn, sie erst für Sie richtig zu „konfigurieren“. Oder weniger technisch: Darüber nachzudenken, was Sie für sich an Mehrwert dadurch schaffen, worin Sie sich dadurch weiterentwickeln wollen. Was das für Ihr Miteinander, Ihre selbstbewusste Kooperation mit anderen bewirken soll.

Je entspannter Sie Ihre Veränderungen durchdenken und die Zwischenstufen selbst erleben können, desto klarer wird Ihre neue Einstellung in Ihren Handlungen auch von anderen wahrgenommen werden können. Sie können Ihre eigene Leistung nutzen, ohne sie abzuhaken.

In all den Jahren, die ich Menschen bei ihren Änderungen begleite, habe ich oft erlebt, dass viele von ihren eigenen Entwicklungen überrascht und auch begeistert waren.

Sich selbst entdecken können, ist spannend. Dabei anfangs eine fachkundige Unterstützung zu haben, kann sehr hilfreich sein. Seien Sie es sich wert. Ich freue mich auf Sie.