So manches Mal kommt diese Falle ausgesprochen gut getarnt daher. Wir erkennen sie kaum. Die trügerisch große Öffnung verbirgt geschickt den dahinter liegenden Mechanismus, mit dem sie blitzschnell zuschnappen kann. An der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei können Sie dennoch kommen und sogar schadlos.
Des Rätsels Lösung finden Sie mit Ihren inneren Körpersystemen. Mit ihrer Hilfe erkennen Sie Ihre persönliche Antwort auf die Wenn-Dann-Falle: Wie Sie sie wahrnehmen, ihre Schwachstellen erkennen und lächelnd an ihr vorbeigehen können. Und niemand kann Sie hindern, Ihre ganz persönliche Lösung wirklich ganz entspannt lächelnd zu benutzen und dadurch unantastbar zu sein.
Das Prinzip des Wenn-dann
Dieses Prinzip kennen Sie aus dem täglichen Leben: Wenn die Sonne scheint, dann ist es warm und hell, wenn es regnet, dann wird es nass. So weit, so harmlos.
In ähnlicher „Bauweise“ sind viele solcher Wenn‘s und Dann‘s aufgebaut:
Das „Wenn“ stellt die Bedingung: Wenn das und das ist, …! Das „Dann“ ist die zwangsläufige Folge: …dann wird das und das geschehen.
Oder kurz gesagt:
Das „Wenn“ befiehlt, das „Dann“ gehorcht!
Nun gilt unter Menschen, anders als beim Wetter, bei Bedingungen eine wichtige Voraussetzung – sie müssen von beiden Seiten aus freien Stücken akzeptiert werden oder worden sein, um zu einem Erfolg zu führen.
Wobei wir oft erst einmal erkennen müssen, woraus unsere „freien Stücke“ wirklich bestehen. Da spielt vieles mit hinein. Vielleicht empfinden Sie eine Abhängigkeit und entdecken jetzt bei genauer Betrachtung ganz erstaunt, auf welch unsicheren Boden die vom anderen aufgezeigte Abhängigkeit in Wahrheit steht: „Ich kann ja doch anders!“. Eben weil diese Falle als solche für Sie plötzlich sichtbar wird.
Oft stellen wir uns diese Fallen durchaus auch selbst. Dass wir das selbst tun, kann sich sogar als günstig erweisen! Denn diesen Teil Ihrer eigenen Mitwirkung an der Falle können Sie ja demzufolge auch bei Ihnen selbst ändern! Wer sonst? Und an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei mit neuem Selbstbewusstsein Ihrerseits andere Voraussetzungen vorschlagen, denen Sie „dann“ zustimmen können.
Die Wenn-dann-Falle ähnelt einer Wippe
Sie kennen diese altmodischen Kinderwippen, bei denen ein Holzbalken in der Mitte auf einem Gestell aufliegt? Und an dessen Enden zwei Kinder auf und ab wippen können?
Als junges Mädchen wippte ich gern. Das war in Köln in den ersten Jahren des Wirtschaftswunders. Man konnte sich wieder Essen leisten, Fleisch täglich.
Ich hingegen hatte meine ersten Kinderjahre viel draußen mit den Pferden des Gestüts verbracht. War also einfach schlank. Jetzt nannte man mich plötzlich „dürr“.
Kaum war die Schule zuende, rannte ich zur Wippe. Immer häufiger kam ein Junge dazu, der viel schwerer als ich war. Er wippte ein paar Mal, dann grinste er siegessicher und blieb unten sitzen. Gegen sein Gewicht hatte ich keine Chance. Oder anders: Ich sah keinen Weg, an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei zu kommen. Kein Protest half, im Gegenteil.
Ich erzählte das abends empört meinem Vater und er sah mich schweigend an. „Komm, ich schau mir das an.“ Wir gingen zur Wippe, die jetzt einsam und verlassen da stand.
Wenn-dann-Fallen sind lösbar
Wir setzten uns auf die Wippe, er wippte ein paar Mal, dann blieb er unten sitzen. Wütend sagte ich: „Siehste, das macht der auch immer mit mir!“ „Was tust du dann?“. „Na, kann ich ja nicht, der lässt mich ja nicht runter.“
Er ließ mich absteigen. Wir standen neben der Wippe. „Lass mich das verstehen.“, sagte er nachdenklich. „Du bist im Gestüt auf unsere Pferde geklettert, stimmts? Warst du nicht immer die Erste oben? Und bist du nicht auch immer als Erste runtergesprungen?“ Ich nickte eifrig, denn darauf war ich sehr stolz.
„Zeig mir mal an mir, wie groß die Pferde waren.“ Ich reckte mich – er maß 1,80m – und tippte an seine Schulter. „Ja, das stimmt.“ Sein Blick ging nachdenklich von seiner Schulter zur Wippe.
„Und du sagst, du konntest von hier herunterspringen,“ – er zeigte auf seine Schulter – „aber von hier kannst du es nicht?“ Er zeigte auf die Wippe, die ihm gerade bis kurz über das Knie ging.
SCHWEIGEN. Lange.
Dann sagte ich leise: „Ich hab‘s verstanden.“ Pause. „Soll ich also einfach runterspringen?“
„Genau. Du willst nicht da oben hängen? Dann spring ab und spiel mit den anderen. Maul nicht, zick nicht, sag nichts, geh einfach. Löse dein Problem statt zu jammern.“
„Und dann?“
„Nichts. Oder hast du schon mal jemanden allein wippen sehen?“
Diese Geschichte steht noch heute vor mir, wenn ich mich einmal beim Meckern oder Jammern erwische. Sie half mir unendlich oft, an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei zu kommen, wie auch immer diese Falle im Einzelnen aussah.
Leise und sehr wirksam höre ich wieder die ruhige Stimme meines Vaters: „Löse dein Problem, statt zu jammern.“
Vielleicht hilft diese Geschichte auch Ihnen einmal aus einer Falle heraus…
Zwei Optionen – eine Regel
Vieles hat Regeln, so auch das Wenn-Dann.
Liegt sowohl das „Wenn“ als auch das „Dann“ auf einer Seite, sind also beide in einer Person lokalisiert, so ist die Akzeptanz die innere persönliche Entscheidung dieser einen Person. Und unterliegt auch deren Verantwortung – sowohl für das „Wenn“ als auch für das „Dann“.
Also z.B.: Wenn ich das und das sein möchte, dann muss ich auch das und das dafür tun.
Liegen „Wenn“ und „Dann“ nicht auf einer Seite, sondern das „Wenn“ ist bei Person 1 und das „Dann“ bei Person 2, so gilt die Regel der freien Akzeptanz durch beide Seiten!
Wird diese Regel eingehalten, so gibt es keine Wenn-Dann-Falle. Denn die Konditionen wurden ja beidseits vorher akzeptiert. Und Sie ziehen an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei.
Zugegeben, Sonne und Regen fragen nicht danach, ob wir deren Bedingungen akzeptieren, aber unter Menschen ist dies anders. Und hier gilt diese Grundregel jeder Bedingung immer.
Was, wenn die Grundregel unterlaufen wird?
So z.B. wenn Ihnen Bedingungen präsentiert werden, die Sie noch gar nicht akzeptiert haben. Oder die Sie aus Ihrer Situation heraus gar nicht ablehnen können. Oder von denen Sie glauben, sie nicht ablehnen zu können. Was ein wichtiger Unterschied ist.
Dann verschiebt sich das Gleichgewicht zum Fordernden. Oder um beim Bild der Wippe zu bleiben: die Wippe hängt unten auf der Seite des Stärkeren. Oder des vermeintlich Stärkeren. Was ein wichtiger Unterschied ist.
Dieser vermeintlich Stärkere stellt dann einen wahren Schilderwald von Behauptungen auf: „Das müssen Sie hier tun und das geht da lang!“
Darin zeigt sich, dass er Ihre Unsicherheit oder Ihre Befürchtungen wahrgenommen hat und sofort ausnutzt. „Wenn Sie das und das haben wollen, müssen Sie schon das und das dafür tun.“ Nehmen Sie diese Bedingung zähneknirschend an, so werden weitere folgen, ohne eine Mehrleistung auf seiner Seite. Er weiß ja um Ihre Schwäche.
Augenhöhe? Wohl kaum. Kommen Sie so an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei? Eher nicht.
So kann das „Wenn“ zum 1. Teil der Wenn-Dann-Falle werden. Kann!
Aber Sie sind ja auch noch im Spiel!
Und Ihre Akzeptanz fehlt noch. Ihr Verhalten entscheidet, wie dieses „Spiel“ auf der Wippe weitergeht.
Vielleicht sind Sie in einer untergeordneten Position. Gut. Deren gibt es viele und Ihre Arbeit ist meist wichtig, sonst hätten Sie sie ja nicht.
Hier ist es wichtig klarzustellen, dass Sie nur beruflich untergeordnet sind, nicht aber menschlich! Das können Sie ganz deutlich und ruhig mit der Hilfe Ihrer inneren Körpersysteme zeigen.
Ohne Provokation. Ohne Konfrontation. Nur mit Ihrer Persönlichkeit, Ihrer Ausstrahlung.
Sie glauben, dass Sie das nicht hinbekommen? Das ist Ihr Teil der Wippe und somit Ihre Bewegungsfreiheit. Gern können wir zu Anfang gemeinsam erkunden, wie Sie diese Bewegungsfreiheit kontinuierlich ausbauen können, ohne dass Sie Repressalien befürchten müssen.
Oder Sie halten diese einseitig gestellten Bedingungen widerspruchslos ein – „dann“ ist das der 2. Teil der Wenn-Dann-Falle. Und sie schnappt nahezu garantiert zu.
Undurchschaubar wie der Schilderwald?
Ähnlich diesem Schilderwald zeigt die Wenn-dann-Falle viele merkwürdige Regeln in Form von Behauptungen, die wie in Stein gemeißelt zu sein scheinen. Und ebenso widersprüchlich sind, wie diese Ansammlung von sich widersprechenden Schildern.
„Naja, wenn… dann… Das ist eben so.“ „Dann kann man ja nichts machen. Wenn der das so sagt, dann muss ich ja…, geht ja nicht anders.“
Was passiert, wenn Sie so etwas hören? Und was passiert, wenn Sie es selbst denken?
Es kann sich für Sie sehr lohnen, sich selbst zu fragen: „Mag ja sein. Aber für wen ist das so? Wer kann da nichts machen? Für wen geht das nicht anders?“. Denn schon mit diesen Fragen können Sie leichter an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei kommen.
Der Start ist leise: beobachten und sich fragen
Am Anfang steht da immer erst die Befragung wie beim Arzt ja auch. Nur dass Sie sich diese Fragen jetzt selbst stellen. Gern auch anfangs mit meiner Unterstützung werden Sie sehr schnell erkennen, wie ausgesprochen zielführend dieser Weg sein kann. Und regelrecht Spaß daran gewinnen, ohne selbst Schaden zu nehmen, fast unbemerkt an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei zu gleiten.
Dennoch ist es zu Beginn leichter, wenn Sie nicht gleich „drauf los fragen“, sondern zuerst nur ruhig beobachten. Nur mit allen Sinnen wahrnehmen, genau hinsehen und aufmerksam zuhören. Ohne zu reagieren. Sie werden staunen, was Sie dabei alles entdecken.
Und Sie haben viele Sinne – meistens viel mehr, als Sie spüren oder wissen!
Vielleicht fragen Sie sich einmal innerlich, ob alles, was sich da so zwangsläufig nach „ist nun eben mal so“ und „geht ja nicht anders“ anhört, auch in Ihren Augen wirklich ohne Alternative ist?
Denken Sie nicht vielmehr oft nur, dass Sie sich eben fügen müssen, weil der andere die Machtposition hat? Weil Sie das immer schon so gedacht, gefühlt und dann ja auch erfahren haben? Also „altes Denken“? Was keineswegs selten ist.
Fügen oder prüfen?
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Es gibt natürlich Situationen, in denen der eine „das Sagen“ und der andere eben „das weisungsgemäße Umsetzen“ hat – innerhalb der möglichst präzise vereinbarten Grenzen! Und um diesen Zusatz geht es. Um die präzise geklärten Bedingungen und Erwartungen.
Von „Hände an die Hosennaht und parieren“, ist in Arbeitsverträgen eher selten die Rede und das sicher aus gutem Grund. Das ist zudem auch wirtschaftlich äußerst unklug, da es den Gewinn und das Ansehen des Unternehmens deutlich senkt.
Und selbst wenn Sie einen Arbeitgeber oder Vorgesetzten haben, der dem angeblich Henry Ford zugeschriebenen Spruch zugeneigt ist: ‚Himmel, warum kommt bloß immer, wenn ich nur zwei Hände zum Arbeiten suche, gleich auch das Gehirn mit?‘, kann er Sie nicht hindern, an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei Ihr Gehirn zu nutzen, wie Sie es für richtig halten.
Es bleibt allein Ihre Entscheidung, wie Sie Ihr Gehirn und Ihre Systeme zur Überprüfung Ihrer Lage nutzen wollen. Sie haben ja Ihr Gehirn immer dabei!
Schweigend zuhören kann schon die halbe Miete sein
Gerade wenn Sie so eine Falle wittern, ist es ein sehr kluger Schachzug, dann nicht reflektorisch zu antworten, sondern sich Zeit zu lassen und auch Ihre eigene Antwort sehr genau von allen Seiten zu betrachten.
Denn die Behauptungen solcher „Fallensteller“ sind ja gerade dem Wesen nach häufig nicht durch Fakten belegte Äußerungen. Sondern Annahmen. Eigene Meinungen. Eigene Denkweisen. Solche Behauptungen können also auch sehr vielsagend und sogar nützlich für Sie sein.
Je lauter und härter sie aufgestellt werden, je weniger Entgegnungen oder Widerspruch sie zulassen, desto brüchiger ist ihr Untergrund, desto geringer die Sicherheit des Sprechenden.
An der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei heißt aber auch und besonders:
Diese Wenn-Dann-Falle nicht selbst zu benutzen!
„Was du nicht willst, dass man Dir tu, das füge keinem andern zu.“ Ein sehr alter, sehr stimmiger und unendlich oft bewahrheiteter Spruch.
Nur ist das nicht ganz so einfach, wie der Satz klingt. Bekanntlich ist das Zeigen auf die anderen oder die Schuldzuweisung scheinbar ja so viel leichter. Leichter vielleicht, aber auch viel fataler. Denn damit ist die Wippe in Aktion, die Falle hat sich geöffnet, der Mechanismus ist scharf gestellt.
Und NEIN, es ist niemals ein Weg an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei zu einer unabhängigen Position auf Augenhöhe zu gelangen.
Die Wippe ist selten in der ausgeglichenen Schwebe. Sondern fast immer oben. Oder unten. Mit festgelegten Rollen.
Je bewusster Sie das erleben, je mehr Sie wahrnehmen, in sich selbst und an anderen, desto mehr Sie können Ihre Erkenntnis leben. Und desto weniger benötigen Sie die „Krücke“ der Wenn-dann-Falle.
Gelebtes Lernen „am eigenen Leib“
Ich erfuhr „am eigenen Leib“ wie überzeugend der Weg war, um an der Wenn-Dann-Falle gefahrlos vorbei in eine positive Richtung zu kommen. Ich fühlte mich stark und frei. Die nachhaltigste Art zu lernen. Bis heute kann ich diese Wahrnehmung der Stärke und der Freiheit wieder aufzurufen.
Das wünsche ich jedem, darum biete ich Ihnen meine Unterstützung auf dem Weg dahin gern an.
Mitunter ist die Art, wie Sie solche Fallen dann elegant umgehen können, so sehr überzeugend, dass der frühere „Fallensteller“ selbst nachdenklich wird, ob nicht Ihre Methode auch für ihn die Bessere ist.
Was das Miteinander im Leben, mit Freunden, im Privaten wie im Beruflichen so viel menschlicher und erfolgreicher zugleich werden lassen kann. Ihr Gehirn kennt diese Trennung privat und beruflich nicht. Gelebtes Lernen kennt es jedoch sehr genau. Das praktizieren Ihre inneren System für Sie in jeder Sekunde, die Sie leben. Ohne Bedingungen zu stellen. Ohne „Wenn-dann“.
Raus aus der „Wenn-Dann-Falle“ für Ihre Persönlichkeit
Die ersten Schritte sind vielleicht nicht leicht. Vieles ist doch noch etwas ungewohnt am Anfang. Ich unterstütze Sie gern dabei, sich erfolgreich daraus zu lösen und freier zu agieren.